Tuesday, May 4, 2010

Texasaustausch 2010

Als Studentin der Tiho (Tierärztlichen Hochschule Hannover) habe ich in diesem Frühjahr an dem von Professor Dr. Wasser organisierten Austausch mit dem College of Veterinary Medicine der A&M University, Texas teilgenommen.

Ich muss sagen, dass die 2 Wochen, die ich in Texas verbracht habe, ein wirklich einmaliges Erlebnis waren und leider viel zu schnell vorübergegangen sind. Von Anfang an habe ich mich sowohl in der Universität als auch bei meiner Gaststudentin wohl und gut aufgehoben gefühlt. Ich hatte den Eindruck, dass unsere Gruppe wirklich willkommen war und dass man sich für uns interessierte. Überhaupt waren die Texaner, die ich kennen gelernt habe, sehr freundlich und hilfsbereit. So war es zum Beispiel fast unmöglich sich auf dem für uns Deutschen doch recht unübersichtlichem Unicampus zu verlaufen. Stets war jemand da um uns den Weg zu weisen.

Beeindruckt war ich von der technischen Ausstattung und den Behandlungsmöglichkeiten in den einzelnen Kliniken, vor allem aber in dem "Large Animal Hospital". Dort war es so sauber, dass man auf den ersten Blick gar nicht sah, dass sich dort Tiere aufhielten. Bei uns an der Tiho dagegen riecht und sieht man die Tiere, das Stroh und auch ihre Hinterlassenschaften meist sofort.

Abgesehen davon war ich aber auch von dem Verhältnis zwischen Professoren und Studenten beeindruckt. Mir ist aufgefallen, dass das Verhältnis sehr freundschaftlich und entspannt ist. Hier in Deutschland wäre es wohl unvorstellbar, dass Studenten und Professoren sich über persönliche Dinge unterhalten, zusammen zu McDonalds gehen oder über andere Professoren oder Studenten lästern. Zudem erschien mir auch die Lernatmosphäre sehr locker und motivierend. So wurden die Studenten beispielsweise gelobt, wenn sie etwas gut gemacht hatten und ermuntert so weiter zu machen. Das hat mir sehr gut gefallen, zumal ich das Gefühl habe, dass in Deutschland auf mehr Distanz zwischen Lehrenden und Lernenden wert gelegt wird.

Ein Erlebnis außerhalb des von Mr. Wasser organisierten Programms hat mich besonders beeindruckt. So war ich zum ersten Mal in meinem Leben auf einem Rodeo und war wahnsinnig fasziniert. Auch wenn es klischeehaft und stereotyp klingen mag, so versinnbildlicht dieses Rodeo für mich Texas an sich sowie den texanischen "Lifestyle". Ich persönlich fand es auch sehr schön, dass ich während des Texasaufenthaltes einige meiner deutschen Kommilitonen zu denen ich vorher kaum Kontakt hatte viel näher kennengelernt habe. Ich glaube, dass so eine Reise in einer Gruppe zusammenschweißt und Freundschaften knüpft, die sonst wohl nie entstehen würden. In diesem Zusammenhang kann ich allen, die eine Reise noch vor sich haben, nur raten sich auf Andere einzulassen und die Gelegenheit zu nutzen nicht nur neue Bekanntschaften zu machen, sondern auch die landeseigenen
Mitstudenten besser kennen zu lernen.

Schlussendlich kann ich nur sagen, dass sich eine Reise in ein anderes Land auf jeden Fall lohnt. Egal wie viel man vorher über ein Land, seine Bevölkerung, Kultur etc. liest, wenn man dann dort ist, ist doch alles anders und man schafft sich sein ganz eigenes Bild. So wird es immer irgendein Erlebnis geben, das einen besonders prägt und an das man sich auch noch Jahre später erinnern wird. Für mich eben der Besuch eines Rodeos.

Viktoria Rungelrath

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